Einschätzung der gegenwärtigen Bürgerbeteiligung2: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Planungspraxis - Planen verstehen
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In der Tat: Die Bürgerbeteiligung ist bisher „sozial selektiv". Die Mehrheit der Bürger steht abseits. Handlungsbereitschaft Vieler entsteht meist nur dann, wenn eigene Interessen unmittelbar betroffen sind. Eine dauernd wirksame Bereitschaft zur Bürgerbeteiligung besteht bisher nur bei Teilen der gehobenen Mittelschicht („Mittelschicht-Bias"). Die Gefahr, dass durch Bürgerbeteiligung ohnehin Privilegierte noch mehr privilegiert werden, ist nicht von der Hand zu weisen.
 
In der Tat: Die Bürgerbeteiligung ist bisher „sozial selektiv". Die Mehrheit der Bürger steht abseits. Handlungsbereitschaft Vieler entsteht meist nur dann, wenn eigene Interessen unmittelbar betroffen sind. Eine dauernd wirksame Bereitschaft zur Bürgerbeteiligung besteht bisher nur bei Teilen der gehobenen Mittelschicht („Mittelschicht-Bias"). Die Gefahr, dass durch Bürgerbeteiligung ohnehin Privilegierte noch mehr privilegiert werden, ist nicht von der Hand zu weisen.
Insgesamt gesehen: Anstelle einer Verlebendigung der Demokratie scheint nach wie vor - oder zunehmend - eine „Zuschauerdemokratie" ins Haus zu stehen, in welcher die politischen Eliten zunehmend in einem gefährlich „luftleeren" gesellschaftlichen Raum - man könnte auch sagen: „auf dünnem Eis" - operieren, dessen Belastungsfähigkeit prekär ist.
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Insgesamt gesehen: Anstelle einer Verlebendigung der Demokratie scheint nach wie vor - oder zunehmend - eine „Zuschauerdemokratie" ins Haus zu stehen, in welcher die politischen Eliten zunehmend in einem gefährlich „luftleeren" gesellschaftlichen Raum - man könnte auch sagen: „auf dünnem Eis" - operieren, dessen Belastungsfähigkeit prekär ist. (Bürgeraktivierung in der Kommune?, Hoffnungen Enttäuschungen, Perspektiven“, Vortrag von Prof. Dr. Helmut Klages, März 2009, München, http://www.netzwerk-gemeinsinn.net/content/view/486/45/)

Aktuelle Version vom 29. Oktober 2012, 15:38 Uhr

In der Tat: Die Bürgerbeteiligung ist bisher „sozial selektiv". Die Mehrheit der Bürger steht abseits. Handlungsbereitschaft Vieler entsteht meist nur dann, wenn eigene Interessen unmittelbar betroffen sind. Eine dauernd wirksame Bereitschaft zur Bürgerbeteiligung besteht bisher nur bei Teilen der gehobenen Mittelschicht („Mittelschicht-Bias"). Die Gefahr, dass durch Bürgerbeteiligung ohnehin Privilegierte noch mehr privilegiert werden, ist nicht von der Hand zu weisen. Insgesamt gesehen: Anstelle einer Verlebendigung der Demokratie scheint nach wie vor - oder zunehmend - eine „Zuschauerdemokratie" ins Haus zu stehen, in welcher die politischen Eliten zunehmend in einem gefährlich „luftleeren" gesellschaftlichen Raum - man könnte auch sagen: „auf dünnem Eis" - operieren, dessen Belastungsfähigkeit prekär ist. (Bürgeraktivierung in der Kommune?, Hoffnungen Enttäuschungen, Perspektiven“, Vortrag von Prof. Dr. Helmut Klages, März 2009, München, http://www.netzwerk-gemeinsinn.net/content/view/486/45/)