Informelle Bürgerbeteiligung und ihre Vorteile

Aus Planungspraxis - Planen verstehen
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Konsens, Akzeptanz An erster Stelle ist hierbei zu nennen, dass Beteiligungsverfahren geeignet sind, Konsens und Akzeptanz und somit breitere Zustimmung für Planungsvorhaben zu schaffen. Dies kann langfristig ganz allgemein zu einer Verstetigung von Planungsprozessen (Konfliktprävention) und Planungsergebnissen führen und Synergieeffekte mit sich bringen. Zeitgewinn Vor allem aber können konsensuale Planungsverfahren einen Zeitgewinn mit sich bringen, wenn Konflikte und damit langwierige und ressourcenraubende Planungsverfahren vermieden werden. Qualität Durch Einbeziehung der Kenntnisse und des Fachwissens der Akteure vor Ort und die mit der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger verbundene Vielschichtigkeit der Sichtweisen und Beurteilungen kann sich zudem die Qualität von Ergebnissen und von Prozessen verbessern. Transparenz Beteiligungsverfahren bieten die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Lernprozess, der hinführen kann zu einer Netzwerkbildung bzw. Vernetzung von Wissensbereichen und Akteuren. Die gemeinsame Arbeit an einem Beteiligungsprojekt hat den Effekt, dass die Beteiligten die Positionen und Argumente der Akteure besser nachvollziehen können – der Prozess wird transparent, abstrakte Institutionen werden zu konkreten Individuen. Ist ein Beteiligungsverfahren für eine städtebauliche Planung erfolgreich verlaufen, schafft dies Motivation für Kooperation auch in anderen Bereichen. Wenn es zusätzlich gelingt, Vertrauen aufzubauen, kann somit ein Demokratisierungs- und Emanzipationsprozess in Gang gesetzt werden. Je nach Sichtweise entsteht damit die Chance oder das Risiko, dass es zu einer Unumkehrbarkeit des status quo kommt: „Es führt kein Weg zurück in eine Zeit vor der partizipatorischen Demokratie“ (Meister, zit. nach Baumann et al., 2004, S. 53, zitiert nach Lüder Busch Seite 96ff))“.